Shading
Was ist Shading?
Bei der Digitalisierung von Büchern und Tafeln ist die Aufstellung der Beleuchtung wichtig. Dabei ist es ist besser, mehrere starke Leuchtkörper in einiger Entfernung aufzustellen als wenige schwache in unmittelbarer Nähe zum Objekt - wie es beim Copystand der Fall ist. Durch die zwei Leuchtkörper links und rechts vom Vorlagentisch tritt eine Lichthäufung an den Rändern auf. Diese kann nur softwareseitig korrigiert, jedoch nicht vollständig entfernt, werden: durch Shading.
Mit Hilfe von hellen Referenzaufnahmen werden die Beleuchtungsschwächen durch Kontrasterhöhung sichtbar. Eine perfekte Ausleuchtung, die in allen Bereichen ein geichmäßig helles Bild erzeugt, gibt es nicht.
Wichtig: Jede Kamera-Beleuchtungskombination benötigt eine individuelle Referenz. Es geht also nicht, die selbe Referenzdatei über mehrere Werke hinweg auf die Bilder anzuwenden. Bei Änderung der Kamerahöhe muss ebenso eine neue Referenzdatei angefertigt werden. Bei Tafeln ist es daher anzuraten, die Kamerahöhe anhand der größten Tafel des Werkes einzurichten.
Anfertigen der Referenzaufnahme
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Die Referenzdatei kann vor oder auch nach der Digitalisierung des Buches/der Tafeln angefertigt werden. Sollten die Lampen zwischendurch allerdings ausgeschaltet werden, so ist eine neue bzw. weitere Referenzdatei anzulegen.
Einen hellen, am besten weißen, Untergrund wählen. Beim Copystand liegt für gewöhnlich eine lichtgraue Pappe. Der Untergrund sollte das gesamte Bild ausfüllen!
Hellen Untergrund fotografieren.
Colorchecker auf die Referenzdatei anwenden.
Die Referenzaufnahme unter raw/extra unter dem Namen “shading” abspeichern
Nachbearbeitung
Der Satz enthält die drei Aktionen Referenzdatei, Post_Einzeldatei und Post_TIFF_Stapel. Wir öffnen die Aktion Referenzdatei um die Refenzaufnahme aufzubereiten. [BILD]
Gaußscher Weichzeichner: Radius variabel; die Fasern sowie die Strukturierung der unterliegenden Pappe sollen “verwischt” werden.
Gradationskurve (Einstellungsebene): Um die Helligkeitsunterschiede sichtbar zu machen, ziehen wir den Schwarz- und Weißpunkt auf der x-Achse jeweils bis an die jeweiligen Enden der Tonwertkurve.
Um die Korrektur der Belichtung so “natürlich” wie möglich aussehen zu lassen, sollten die Übergänge der Auswahlkanten sehr weich sein. Wir optimieren die Auswahlkante im Menü Kante verbessern:
Sobald die Auswahl festgelegt ist, gibt es zwei Wege die möglich sind - sich im Ergebnis jedoch nicht unterscheiden:
Wir wählen den ersten Weg, deshalb wird die Auswahl umgekehrt
Einstellungsebene Belichtung erstellen
Die Datei im Photoshop-Format PSD als shading.psd abspeichern.
Diese Belichtungskorrektur anhand der Referenzaufnahme soll nun auf die Tafeln übertragen werden. Da es sich bei Tafeln meist um eine überschaubare Anzahl an Images handelt, ist das Duplizieren der Einstellungsebene zu empfehlen. Hierfür ist es erforderlich, dass die Tafeln bereits in Photoshop geöffnet sind. Anschließend wählen wir die Einstellungsebene aus (i.d.R. “Einstellungsebene 1”) und wählen im Kontextmenü Ebene duplizieren.
Im Auswahlmenü können wir nun das Zieldokument auswählen in welches die Ebene kopiert werden soll. Wir kopieren die Einstellungsebene in sämtliche Dokumente die eine Shading-Korrektur benötigen.
Im Anschluss kann das Image/die Tafel mit Hilfe der Aktion Post_Einzeldatei nachbearbeitet werden.
Benötigen zahlreiche Aufnahmen eine Shading-Korrektur (> 20 - 30 Bilder), ist die manuelle Nachbearbeitung zu zeitintensiv. In solch einem Fall, sollte mit Hilfe der Stapelverarbeitung und der Aktion Post_TIFF_Stapel
mit 50 % Grau füllen
Belichtungsebene darüber anordnen
anderen Ebenen ausblenden
als shading.psd abspeichern