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mikrofilm

Mikrofilm

Vorbereitung

Bühnenwechsel

Für den nextScan Mikroformscanner existieren zwei unterschiedliche Scanbühnen: eine für Mikrofilme und eine für Mikrofiche. Der Austausch der jeweiligen Bühne ist realtiv einfach.

  1. Der Scanner muss komplett ausgeschaltet sein und mindestens 40 Sekunden geruht haben.
  2. Die Feststellschrauben auf der Rückseite des Gerätes lösen!
  3. Die Bühne mit beiden Händen sanft abheben
  4. Bühne sicher verstauen und anderes Bühnenmodul aufstecken
  5. Festellschrauben festziehen
  6. Scanner starten
  7. Rechner hochfahren

Seit dem Upgrade der NextScan von Windows XP auf Windows 7 ist auch softwareseitig ein “Wechsel” der Bühne erforderlich. In den Datenbänken und Treibern bleiben Einträge der vorhergehenden Bühne vorhanden, die selbst nach einem Neustart weiterhin vorhanden sein können. Aus diesem Grunde ist nach einem Bühnenwechsel ein Start des Programms NSUpdate notwendig.

Sobald sämtliche Komponenten erkannt wurden und mit einem grünen Punkt gekennzeichnet sind, auf Update klicken. Hierfür ist nicht zwingend eine Verbindung zum Internet erforderlich.

Filmeinlegen
  1. Fixierungsrolle (rot) nach oben umlegen
  2. Film gemäß Abbildung einlegen
  3. Fixierungsrolle lösen (grün)

:filmeinlegen.jpg

:filmfuehrung.jpg

DPI vs. TrueDPI

Mikrofilme haben unterschiedliche Verkleinerungsmaßstäbe nach denen der jeweilige Film in Bezug auf das Original angefertigt wurde. Beispiel: Ein A4 Blatt ist 297 mm hoch, auf dem Film jedoch nur noch 32 mm. Daraus ergibt sich eine Verkleinerung (Reduction Ratio) von 9,28. Beim Scannen spielt diese Reduction Ratio eine entscheidende Rolle zum einen für die Verzerrungsfreiheit der produzierten Bilder, zum anderen für die Erstellung von Bildern in einer bestimmten Auflösung.

DPI bezieht sich nun auf die Auflösung im Verhältnis zur Originalgröße (hier also in Bezug auf das A4-Blatt selbst), während TrueDPI (kurz: TDPI) sich auf die Verkleinerung des A4-Blattes auf dem Film bezieht.

Ermittlung der Reduction Ratio (kurz: RR)

Der Verkleinerungsfaktor des jeweiligen Filmes sollte im Idealfall auf der Packung des Films oder zumindest am Anfang des Films vermerkt sein. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dies leider sehr selten der Fall ist. Ist keine RR angegeben, muss man anhand eines Referenzbildes, d.h. ein Bild, von welchem man annehmen kann, dass es eine festgelegte Größe (bspw. A4-Blatt) hat. Nun muss das Objekt auf dem Referenzbild abgemessen werden. Höhe oder Breite des Originals müssen nun durch die Höhe oder Breite des verfilmten Referenzobjekts geteilt werden. Hieraus ergibt sich die RR des Filmes.

Bei Verfilmungen alter Werke, welche in der Regel keine brauchbaren Referenzobjekte beinhalten, sollte der Standartwert von 9,3 benutzt werden!

Berechnung der TDPI

Im vorigen Abschnitt wurde die Reduction Rate bestimmt. Wie berechnet sich nun die TDPI? Folgende Formel gilt:

TDPI = DPI * RR

Beispiel: Ein A4-Blatt soll mit 300 DPI gescannt werden und es wurde nach obiger Vorgehensweise eine RR von 9,28 ermittelt. Mit wieviel DPI muss der Mikrofilm gescant werden (dies nennen wir die TDPI), damit das Verkleinerte A4-Blatt tatsächlich in 300 DPI gescant wird?

Nach obiger Formel (TDPI = DPI * RR) erhalten wir einen Wert von 2784 TDPI. Der Mikrofilm muss als mit 2784 TDPI gescant werden, damit das auf ihm um den Faktor 9,28 verkleinerte A4-Blatt nach dem Scannen 300 DPI aufweist.

Zusammenhang zwischen TDPI und Scannerhöhe

Die Scanzeile der Dalsa-Kamera der nextScan arbeitet mit einer festen Auflösung. Die Auflösung des gescannten Objektes (TDPI) ist somit abhängig von der Distanz (Höhe) der Kamera zum Objekt.

:scanzeile.jpg

Mit einem 65mm Nikon-Objektiv gibt nextScan einen realisierbaren TDPI-Bereich von 3500 bis 15500 an. Unterhalb von 3500 TDPI ist demnach keine Fokussierung möglich, da der Abstand zwischen Film und Kamera kleiner ist als der Fokussiernahpunkt. Unser 60mm Nikon-Objektiv kann damit nicht mit 2784 TDPI scannen!

5400 TDPI anstatt 2784 TDPI

Die Lösung des Problems liegt in einer doppelten Scanauflösung. Anstatt die angestrebten 300 DPI gleich bei der Digitalisierung zu realisieren, scannen wir mit 600 DPI und rechnen anschließend die Images auf 300 DPI herunter.

Nach obiger Formel ergibt sich für 600 DPI und einer RR von 9,28 eine Auflösung von 5568 TDPI. Im Bewußtsein von Meßfehlern bei der Bestimmung der RR und einer vom Hersteller angegebenen Toleranz von 10%, werden 5400 TDPI zum Scannen mit nextScan vorgeschlagen.

Warum die Realisierung von 5400 TDPI über eine erhöhte RR?

Prinzipiell stehen dem Nutzer nun nach obiger Formel zur Berechnung der TDPI zwei Wege offen, die selbige zu erhöhen. Zum einen durch Angabe einer gewünschten höheren DPI (direkter Weg) oder durch Angabe einer höheren RR (indirekter Weg). Wir entscheiden uns für letzteren Weg aus folgendem simplen Grund.

Die Erhöhung der RR führt nicht wie bei der Erhöhung der DPI, zur Verengung des tatsächlichen Scanbereiches. Eigentlich sollten es keine Rolle spielen, welcher Wert vom Nutzer erhöht wird (auch auf Nachfrage beim Hersteller). De facto führt eine Veränderung der DPI bei gleicher RR allerdings dazu, dass nicht mehr die gesamte Breite des Filmstreifens erfaßt wird. D.h. dass bei Verfilmungen, die bis an den Rand gehen, Informationen abgeschnitten werden.

Doch auch beim indirekten Weg zur Erhöhung der TDPI gibt es einen kleinen Nachteil. Durch die Erhöhung der RR anstatt der DPI wird in den Metadaten des jeweiligen Images auch der nun fälschliche DPI-Wert eingetragen. Anstatt von 600 DPI stehen in den Metadaten nur 300 DPI. Dies gilt es bei der Postproduktion und der Erstellung von 300 DPI Images zu beachten!

mikrofilm.txt · Last modified: 2020/10/10 14:13 by 127.0.0.1