Die Images, welche die Canon EOS 5D Mark III produziert, bedürfen einer umfangreichen Nachbearbeitung bis sie für die Verfügbarmachung oder als Druckvorstufe geeignet sind. Dazu zählen v.a. Farbmanagement, Belichtungseinstellungen und Konvertierung des proprietären RAW-Formats in das offene DNG- und TIFF-Format.
Da die Farben der unbearbeiteten Raw-Images nicht hunderprozentig stimmen, wird vor der Konvertierung in das offene DNG-Format eine Farbkorrektur durch einen Weißabgleich in Camera-Raw vollzogen. Folgende Schritte sind dabei einzuhalten:
Da die Bilder mitunter nicht richtig belichtet wurden, wird die Belichtung anhand des Histogramms am Colorchecker eingestellt. Das Histogramm zeigt die Tonwertverteilung des Bildes und kann als eine Art Diagramm verstanden werden: Auf der x-Achse befinden sich die Tonwerte und die y-Achse zeigt an, wie oft diese Tonwerte vorkommen. Ziel ist es, dass Histogramm über die gesamte Breite zu verteilen.
(4) Kontrollieren, ob die Werte für Schwarz, Helligkeit, Kontrast und der Betrag für das Schärfen auf Null stehen.
(5) Belichtung: Der Belichtungs-Regler stellt die Gesamt-Helligkeit des Bildes ein. Er funktioniert wie eine Kamerablende und setzt einen neuen Weißpunkt. Der Wert +1,00 hellt das Bild so auf, als ob sie um eine Blende heller belichtet hätte - zum Beispiel mit Blende 5,6 statt 8. Da die Werte von Buch zu Buch unterschiedlich sind, gibt es keine verbindlichen Vorgaben. Orientierung geben das Histogramm und die Weiß-Felder des Histogramms.
Tipp: Camera-Raw bietet die Möglichkeit, Warnungen zur Tiefen- und Lichterbeschneidungen anzuzeigen (a). Tonwertbeschneidungen müssen vermieden werden!
Das Beispiel-Histogramm zeigt auf der rechten Seite Spielraum zur Belichtungskorrektur (b). Der Wert sollte so angepasst werden, dass in den Weißfeldern im mittleren Teil des Colorcheckers ein RGB-Wert von 220 – 235 erreicht wird. Sollten dennoch Lichter beschnitten werden, ist der Wert niedriger anzusetzen.
(6) Schwarz: Der Schwarz-Regler legt fest, welche Tonwerte der Farbe Schwarz zugeordnet werden sollen. Die Belichtungskorrektur mit positiven Werten verschiebt das gesamte Histogramm nach rechts, wodurch eine Korrektur in den Tiefenbereichen erforderlich werden kann. Das Vorgehen ist dem der Lichter äquivalent: Lücke durch Dehnen des Histogramms nach links schließen, Tiefenbeschneidung vermeiden. Die Erfahrungswerte für den Schwarzwert liegen zwischen 3 – 5.
(7) Objektivkorrektur: Unter dem Reiter “Objektivkorrekturen” (5. Reiter von rechts) wird der Haken bei “Objektivprofilkorrekturen aktivieren” gesetzt und anschließend das korrekte Objektiv ausgewählt. Anschließend im Unterreiter “Farbe” den Haken bei “Chromatische Aberration entfernen” setzen.
Das untere Bild zeigt ein entwickeltes Histogramm. Die Lücken links und rechts vom Histogramm sind geschlossen und die Tonwerte über die gesamte Breite verteilt.
Achtung!: Beim Anwenden der RAW-Einstellungen ist darauf zu achten, das wirklich alle Bilder des betreffenden Ordners zum einen, markiert, zum anderen die Thumbnailvorschau auch geladen ist, da sonst die Übernahme der RAW-Einstellungen nicht ordnungesgemäß funktioniert.
Nun können die CR2-Images mit dem DNG-Converter verarbeitet werden. Die zuvor auf die CR2-Images angewendeten Einstellungen werden automatisch übernommen.
Vor dem Starten der Stapelverarbeitung sollte die Photoshop-Aktion mindestens einmal komplett an einem rechten sowie einm linken Image ausprobiert werden. Hierbei sind Bilder zu bevorzugen welche möglichst repräsentativ für das Gesamtwerk sind, also nicht die Buchdeckel o.ä.
Erklärung:
Es kann von Werk zu Werk nötig sein diesen Punkt in der Aktion anzupassen und neu zu setzten. Es ist vor allem darauf zu achten, für die Auswahl eine Stelle im Image zu verwenden, welche sowohl bei den rechten als auch bei den linken Seiten schwarz ist.
Aufgrund der hohen Toleranzwerte bei der Auswahl, sollten die Buchdeckel sowie deren Innenseiten aus der Post herausgenommen und manuell postproduziert werden.
Der Colorchecker wird ganz ans Ende eines jeden Werkes gesetzt. Bereits bei der Aufnahme gilt es zu beachten: