Je nach verwendeter Software (bzw. je nach Photoshop-Version) gibt es viele Wege zum Aufbessern von Scans. Probieren geht über Studieren.
Vor eventuellem Aufbessern sollte geklärt werden, ob eine möglichst benutzerfreundliche Darstellung des Dokuments (z.b. weißer Seitenhintergrund) gewünscht wird, oder ob die Materialität des Dokuments selbst im Digitalisat mit abgebildet werden soll.
In diesem Dokument gibt es starke Verfärbungen und Flecken im Papier:
Eine erste Korrektur kann darin bestehen, die Papierfärbung zu reduzieren. Eine Umwandlung des Bildes in Graustufen mit anschließender Tonwertkorrektur würde das leisten, würde allerdings entweder zu einem angefressenen Schriftbild oder zu zu dunklen Seiten führen.
Die Grundidee ist daher hier, Korrekturen nur auf einen ausgewählten Farbton anzuwenden. In diesem Beispiel sind es v.a. die Gelbtöne, deren Luminanz angehoben und dadurch die Papierverfärbung reduziert wird:
Erhöhung der Luminanzwerte einzelner Farbbereiche im Camera-Raw-Modul, Menüpunkt “HSL/Graustufen”
Bei solchen Änderungen sollte in der Originalansicht (100% ,
Cmd+alt+0
) überprüft werden, dass möglichst keine Verluste an gewünschten Bildinformationen auftreten (z.B. angefressenes Schriftbild).
Eine weitere Möglichkeit ist es, nur mit einem ausgewählten Tonwertbereich zu arbeiten. Zum Beispiel werden im folgenden Schritt nur die Mitteltöne bearbeitet. Eine Erhöhung des Mitteltonkontrastes reduziert in diesem Fall Flecken, weil diese im mittleren Tonwertbereich liegen und eine Kontrasterhöhung hier die mittleren Werte an den Rand schiebt. Auch hier auf eventuelle Verluste an Nutzinformation achten.
Menüpunkt: Bild - Anpassungen - Tiefen/Lichter - Weitere Optionen einblenden - Mitteltonkontrast
Diese Vorgehensweise eignet sich häufig auch, um durchscheinende Schrift bei dünnen Seiten zu reduzieren.